Das Grubenhaus
Grundlage
Grubenhaus ist die Bezeichnung für ein Gebäude, dass ganz oder teilweise in den Boden eingetieft ist.
Auf dem gewählten Standort diente das Grubenhaus GH02 von Visbek als Grundlage für eine Rekonstruktion, da es einige Details aufweist, die besonders gut erhalten sind. Auf die Nutzung weisen einige Webgewichte auf dem Boden des Hauses und eine charakteristische langovale Arbeitsmulde vor dem vermutlichen Hochwebstuhl hin.
Typisch für die Grubenhäuser des 8. – 11. Jahrhunderts ist außerdem ein einfacher, aus großen Feldsteinen in Trockenbauweise, also ohne Lehmmörtel, errichteter Ofen, häufig in der Südostecke des Hauses.
Grundriss des Grubenhauses GH02, mit Pfostengruben, Wandgräbchen, Feldsteinofen und Webgewichten.
(Norden ist unten)
Der Grundriss gibt die Bauweise vor: Die Kernkonstruktion des Grubenhauses besteht aus den vier Eckpfosten und zwei Firstpfosten. Auf den Eckpfosten liegen die Wandrähme; sie und der Firstbalken tragen die Roofen und Pfetten des Dachstuhls. Der Eingang liegt vermutlich auf der Westseite, da die Ostseite durch den Ofen und den Webstuhl mehr oder weniger blockiert wird. Es ist anzunehmen, dass die Tür seitlich des Firstpfostens und oberhalb des Wandrähms eingesetzt, also relativ klein ist, auf diese Weise aber das Querrähm der Kernkonstruktion nicht unterbricht und somit nicht destabilisiert. In das Gebäude gelangt man über eine einfache kurze Holztreppe.
Das Dach ist mit Reet eingedeckt; die Wand besteht nach Ausweis des Grabungsbefundes aus kräftigen Eichenspaltbohlen, die in Wandgräbchen eingelassen waren.
Es ist geschafft !
Am 2. Juli 2016 feierten wir das Richtfest unseres Grubenhauses.
Bau des Grubenhauses durch ehrenamtliche Helfer
Ein Dach über dem Kopf
Im Dezember 2016 erhielt unser Grubenhaus durch einen professionellen Handwerker ein Reetdach. Seitdem bleibt es innen trocken - aber auch ganz schön dunkel. Der Überstand der einen Dachseite über die andere oben am First wird sich noch etwas setzen.